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Sommerakademie

Diese Betonkette, entstand im letzten Jahr. Inzwischen ziert sie einen Schulhof in Gengenbach.

Die Frühjahrssonne lockt wie in jedem Jahr die Studierenden der Detmolder Hochschule für eine Woche in das Freiluftatelier  der Sommerakademie am Florentinerberg. Die Baden-Badener freuen sich, wieder zuschauen zu können, mit welchem Material diesmal gestaltet  wird. Und die Gäste aus dem kalten Westfalen sehnen sich nach der badischen Sonne und dem reichhaltigen Kulturprogramm, welches mit einem Besuch im Vitra Museum in Weil am Rhein beginnt. Schon seit Samstag erkunden die jungen Leute den Südwesten. In Baden-Baden werden sie die Architektur eines Kurorts aus dem 19. Jahrhundert kennen lernen. Daran werden vor allem die Studierenden der Stadtplanung interessiert sein.

 

Bereits zum 13. Mal findet dieser workshop in Baden-Baden statt. Die Arbeiten am Florentinerberg beginnen am Montag, 23. April  um 14 Uhr, mit einem Pressegespräch und Rundgang. Dann zieht auf den Schloss-Terrassen am Marktplatz für eine Woche Leben ein. Unter den Augen der Öffentlichkeit und betreut durch  ihren Professor, den Baden-Badener Bildhauer Karl Manfred Rennertz, arbeiten dort  in diesem Jahr 19 Studierende der Hochschule OWL.

 

Modellieren mit Faserzement ist in diesem Jahr das Thema. Das Arbeiten mit Beton wird von mehren Seiten her erkundet. Da passt es gut, dass auch Baden-Baden es gerade wagt, mit diesem Werkstoff den  Leopoldsplatz zu sanieren. In bedeutend kleinerem Maßstab sammeln die Studierenden  ihre persönlichen Material-erfahrungen und benutzen Beton zur Gestaltung kleiner Skulpturen für den Garten. Ganz unvorbereitet kommen die jungen Künstler auf Zeit selbstverständlich nicht. In Detmold wurden kleine Tonmodelle als „Ideensammlung“ gefertigt und bereits einige Grundgerüste aus Streckmetall geformt. Damit die Umsetzung in dieser kurzen Zeit zu leisten ist, machten einführende Seminare vertraut mit den technischen Grundbegriffen, die jetzt praktisch angewendet werden. Für den Kurs wurde bewusst keine Leitlinie vorgegeben, die die Arbeit thematisch eingeschränkt hätten. Lediglich die Gesetze und Eigentümlichkeiten des Materials sollen erkundet werden.

 

Die Studierenden  der Innenarchitektur sind  aus dem ersten bis dritten Studienjahr, und die meisten zum ersten Mal in Baden-Baden. Es ist immer wieder erstaunlich, welche Eindrücke und Impulse dieser Ort vermittelt. Die neue Atmosphäre, die südliche Sonne, der exotische Bewuchs des Florentinerbergs, der Besuch in den Museen der Stadt, lauter  Erfahrungen, die schon in den letzten Jahren ganz erstaunlich die Arbeit beeinflusst haben.

Teilnehmer_2018

Auch diesmal  wurde ein Experiment bereits in der Hochschule vorbereitet. Jeder Studierende bringt  dazu ein kleines Gusskästchen mit einer individuell gestalteten Schalung für einen dekorativen Betonwerkstein mit. Die Firma Kronimus begleitet und unterstützt von Anfang an das Projekt, und so können diesmal dort die Tischplatten aus "Terrazzo" gefertigt werden. Trotz Hochkonjunktur am Bau macht es Kronimus möglich, dass am Montagmorgen im Werk Iffezheim die Objekte mit einem speziellen Kronimus-Hochleistungsbeton betoniert werden können. Der Beton ist bereits am Freitag soweit abgebunden und geschliffen, dass die fertigen Tischplatten der Öffentlichkeit am Florentinerberg präsentiert werden können. Die Objekte werden aber nicht einfach nur als Halbprodukt und Fingerübung  gezeigt. Aus Detmold wurden Tischbeine mitgebracht, die ganz genau in die Schalungen passen. Fertig montiert werden dekorativ gestaltete Garten- und Bistro-Tischchen zu sehen sein, die gerne in Baden-Badener Gärten verwendet werden können.

florentiner

Wie in jedem Jahr wird diese Aktion getragen vom Kulturamt und dem Gartenamt der Stadt Baden-Baden in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft der Freunde  junger Kunst.

 

Für Freitagmittag 15 Uhr hat sich die Oberbürgermeisterin, Frau Margret Mergen angekündigt, die es sich nicht nehmen lassen will, die Studenten persönlich zu begrüßen und die Kunstwerke zu begutachten. Leider kann die Präsentation nicht stehen bleiben,  schon nach einer kurzen Stunde werden die Werke verpackt und abtransportiert. Es sei denn ein schnell entschlossener Besucher verliebt sich in eines der Gartenmöbel oder eine der Skulpturen und nimmt etwas mit für den eigenen Garten. Das wäre natürlich schön und würde das Projekt unterstützen.

 

Besucher sind jederzeit willkommen. Schauen Sie den jungen Bildhauern über die Schulter beim Mischen von Sand und Zement, beim Skulptieren mit Beton.