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Sommerakademie

Sommerakademie2019

In der Woche vom 4.-10. Mai kommen Studierende der Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur zur diesjährigen Sommerakademie an den Florentinerberg. Bereits zum 14. Mal findet diese Traditionsveranstaltung in Baden-Baden statt und wird am Montag, 6. Mai um 14 Uhr feierlich auf dem Florentinerberg eröffnet. In einem ersten Pressegespräch erklären die Studierenden ihre Modelle und Vorhaben und bei dem Rundgang ist auch der große Holzhaufen aus Linden und Tulpenbaumstämmen zu sehen, den freundlicherweise die Firma Österle zur Verfügung gestellt hat.

 

Draus sollen in der kurzen Arbeitswoche Figuren und kleine Möbel entstehen. Auf den Terrassen unter dem Neuen Schloss am Marktplatz, also mitten im Herzen unserer Altstadt, zieht für eine Woche Leben ein. Unter den Augen der Öffentlichkeit und betreut durch ihren Professor, dem Baden-Badener Bildhauer Karl Manfred Rennertz, arbeiten dort in diesem Jahr 20 Studierende der TH- OWL.

 

-Holz - ist das diesjährige Motto der Sommerakademie.

 

Holz 1

Holz

Holz

Holz

 

Als Leitlinie für diesen Kurs wurde ganz bewusst keine Aufgabe gestellt, die thematisch einschränkt, lediglich die Gesetze des Materials sollen erkundet werden. Mal sehen, was die jungen Leute dem spröden Stoff in  kurzer Zeit entlocken können. Die Studierenden der Innenarchitektur sind aus dem ersten bis dritten Studienjahr und viele zum ersten Mal überhaupt hier in Baden-Baden. Fünf Studierende aus dem letzten Jahr wollte aber unbedingt nochmals mitkommen, weil dieser Ort einen so bleibenden Eindruck auf sie gemacht hatte und wichtige Impulse für die Arbeit gab. Die neue Atmosphäre, ein wenig mehr südliche Sonne, der exotische Bewuchs des Florentinerbergs, der Besuch in den Museen der Stadt, alles  Einflüsse, die schon in den letzten Jahren ganz erstaunlich das Schaffen beeinflusst haben.

 

Ganz unvorbereitet kommen die jungen Künstler auf Zeit natürlich nicht. In Detmold wurden kleine Tonmodelle als „Ideensammlung“ gefertigt. Und damit die Umsetzung in so kurzer Zeit zu leisten ist, werden wir nicht nur mit Stechbeitel und Axt arbeiten, sondern zu Beginn die mächtigen Stämme in  „objektgerechte“ Stücke nach den Maßen der Modelle portionieren, die dann ein neues Leben als Skulptur, Möbel und Trommel... erhalten sollen. Einführende Seminare machten vertraut mit den Werkzeugen, Holzmaserung, Wuchsrichtung, ... und den Rücksichten, die die Gestaltung auf dieses natürliche Material nehmen muss. In Baden-Baden wartet nun die Nagelprobe, die praktische Anwendung der Theorie. Die künstlerische Energie, der Kampf mit dem Volumen und schließlich der Einsatz von Farbe wird die Skulpturen und Objekte prägen. Und am Ende steht am Freitagnachmittag, 10.5. um 17°° Uhr ein Werk vor uns, welches alle, am meisten wahrscheinlich die Erzeuger selbst, überraschen wird. 

 

Für den Montagmorgen ist ein Besuch im Betonsteinwerk Kronimus geplant, wo die jungen Architekten sehen, wie Fertigbetonteile für den Bau aus dem Rheingold (Kies u. Sand) hergestellt werden. Wie in jedem Jahr wurde auch diesmal ein Experiment in der Hochschule vorbereitet. Die Studierenden bringen dazu individuelle Schalungen für einen dekorativen Gartentisch mit. Auf das Gelingen und die Meinung der Baden-Badener Öffentlichkeit sind wir sehr gespannt. Die anschließende Ausstellung auf dem Florentinerberg soll 10 Tage stehen bleiben und ist durchgehend geöffnet. Vielleicht bleibt ja das eine oder andere Kunstwerk in unserer Kurstadt.

 

Wie in jedem Jahr wird diese Aktion getragen vom Kulturamt und dem Gartenamt der Stadt Baden-Baden in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft der Freunde junger Kunst. 4 kunstfreudige Familien stellen dankenswerterweise Übernachtungs-möglichkeiten zur Verfügung, so ist die Sommerakademie ganz intensiv in unserer Stadt zu Hause.

 

Für Freitagnachmittag hat sich freundlicherweise unsere Oberbürgermeisterin angekündigt, die es sich nicht nehmen lassen wollte, den jungen Besuch aus dem kalten Westfalen zu begrüßen und die Kunstwerke, die im sonnenverwöhnten Süden entstanden, zu begutachten.

Besucher sind jederzeit willkommen. Schauen Sie den jungen Bildhauern über die Schulter beim Sägen, Klopfen, Hämmern!

noch sitzt der Meister gemeinsam mit seinen Studenten auf unbehauenen Holzstämmen  (BT v. 8.5.19.)