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Pressetext Per Kirkeby

Für die Region und für Baden-Baden ist Per Kirkeby kein Unbekannter. Von 1978 bis 1989 lehrte er an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe.

 

Ab Sonntag, 3. April, zeigt die Gesellschaft der Freunde junger Kunst in ihren Räumen im Alten Dampfbad in Baden-Baden Werke des dänischen Künstlers. Den Kern der Ausstellung bildet ein Block großformatiger Radierungen aus dem Morat Institut für Kunst und Kunstgeschichte in Freiburg. Dazu gehört die 1993 entstandene Grafikfolge „Die Grönlandfahrt“. Zur Eröffnung um 11.00 Uhr spricht der Sammler Franz Armin Morat.

Per Kirkeby, geboren 1938 in Kopenhagen, ist ein Maler, Bildhauer, Architekt und Dichter, den man zu Recht als einen der bedeutendsten zeitgenössischen Künstler Skandinaviens bezeichnen kann. Sein Werk verbreitete sich bereits früh durch zahlreiche Ausstellungen in alle großen Museen der Welt. Dabei studierte das künstlerische Multitalent zunächst von 1957 bis 1964 Geologie an der Universität Kopenhagen und schloss das Studium mit einer Promotion ab. 1958 unternahm er eine Expedition nach Grönland, die in seinem Werk erste künstlerische Spuren hinterließ.

Die Ausstellung zeigt Kirkebys Auseinandersetzung mit der Natur und seine daraus gewonnenen Eindrücke. Sie macht deutlich, wie Reisen – insbesondere in nördlichen Regionen – sein Werk geprägt haben. Die Auswahl der Exponate beschränkt sich bewusst auf Radierungen und ermöglicht so einen gezielten Blick auf einen Teil des vielschichtigen Schaffens des Künstlers. Zudem würdigt sie dadurch eine in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts sehr verbreitete Kunstauffassung: Kunst sollte möglichst viele erreichen - das Mittel dazu war die Druckgrafik. Wie meisterhaft Kirkeby die Technik beherrscht, können die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung erfahren. Bemerkenswert ist, dass gerade die „archaische“ Disziplin der Radierung, also des Drucks von der Kupferplatte, besondere Bedeutung für die Entwicklung einer höchst modernen Bildsprache des Malers erlangt.

Das Entstehen einer Radierung ist ein kompliziertes künstlerisches Verfahren, bei dem zunächst eine Metallplatte mit Säuren oder der Radiernadel geprägt wird, um anschließend unter hohem Druck in der Druckerpresse das seitenverkehrte Bild entstehen zu lassen. Die Metallplatte hat in Kirkebys Werk die Funktion eines „Speicherplatzes“ für Bildideen. Sie bleibt lange unverändert erhalten und wird oft nach Jahren wieder weiterbearbeitet. So können  aus der gleichen Grundplatte neue Grafiken entstehen, die alte, frühere Bearbeitungszustände mit neuen Überzeichnungen verbinden. In der Gesamtschau kann nachempfunden werden wie die Phantasie des Künstlers Bildideen über Jahrzehnte verfolgt und andersartig zusammenfügt. Überdies wird beim Blick auf das Gesamtwerk des Künstlers deutlich, dass es die Grafik ist, die immer wieder kreative Impulse auch für Skulpturen und Gemälde liefert.

Mit Landschaftsmalerei war Kirkeby bereits 1991 in einer Ausstellung der Gesellschaft der Freunde junger Kunst vertreten. Heute lebt und arbeitet der Künstler in Kopenhagen, Frankfurt am Main und Arnasco in Italien.

KMR-3

Eröffnung:

  • Sonntag, 3. April, 11.00 Uhr.


Dauer der Ausstellung:

  • 03.04.16 bis 16.05.16.


Öffnungszeiten:

  • Dienstag bis Freitag 15.00 – 18.00 Uhr
  • Samstag, Sonntag, Feiertage 11.00 – 17.00 Uhr.
  • Der Eintritt ist frei.